Seuchen und Krankheiten verbreiten sich rasch weltweit dank Globalisierung und Massentourismus. Jetzt ist ein dramatischer Höhepunkt erreicht. Flugzeuge spielen dabei eine grosse Rolle. Sie verbinden in hohem Takt Länder und Kontinente. Viele Menschen sind auf engem Raum zusammen mit beschränkter Frischluftversorgung.
Schutzmassnahmen sind vor allen Sache der Einreise Länder. Im asiatischen Raum werden seit Jahren systematische Temperaturmessungen bei ankommenden Passagieren durchgeführt. Fragebogen müssen ausgefüllt und Kontaktdaten angegeben werden. In Afrika werden Flugzeugkabine und Aircondition mit starken Insektiziden behandelt. Beamte kontrollieren ob die Spraydosen leer sind. Viele Länder führen strikte Kontrollen durch ob Pflanzen, tierische Produkte oder Lebensmittel mitgeführt werden. Die Schweiz ist eher nach- oder fahrlässig. Aktuell beschäftigt die Schweiz ob ein Impfzwang für Reisen eingeführt werden darf. Die Diskussion ist obsolet. Reisen ist kein Menschenrecht. Es ist auch nicht an den Airlines zu verlangen, dass Passagiere geimpft sind, sondern viele Einreise Länder, ausser vielleicht wieder die Schweiz, werden es zukünftig verlangen. Das ist nichts Neues. Viele afrikanische Länder verlangen die Gelbfieber Impfung seit Jahrzehnten und kontrollieren sie streng. Man trägt den Impfausweis besser auf sich. In Kamerun, mussten wir ihn oft mehrmals am Tag und vor allem Nachts in Strassensperren vorweisen. Wenn jemand das Papier nicht dabei hatte, kostete es viel Palaver und ein rechtes Bestechungsgeld. Grundsätzlich stört sich kaum jemand am Gelbfieber Impfzwang denn reisen ist schlussendlich freiwillig und für Flugzeugbesatzungen gehört es zum Job. Auch die Corona Impfung wird rasch akzeptiert werden von Reisewilligen und Crews. Freunde in Tansania haben mir zum Jahreswechsel geschrieben bei ihnen sei Corona vorüber, was allerdings wahrscheinlich an fehlenden Tests liegt. Nur Ausländer würden Masken tragen und zudem sei Malaria ein viel grösseres Problem für sie. Tatsächlich nimmt dieses durch Mücken verbreitete potentiell tödliche Tropenfieber wieder stark zu. In meiner Flugreiseapotheke war unter anderem immer Anti Brumm, Lariam und Immodium. Beste Malariaprophylaxe ist in der Dämmerung bei tropischen Temperaturen ein Insektenspray, lange Ärmel, Socken über die Knöchel und kein Parfum. Lariam, nach dessen Einnahme man allerdings nicht mehr flugtauglich ist, wird als Notfall Mittel mitgeführt wenn es einem erwischen sollte. Malaria Medikamente wie empfohlen prophylaktisch vor, während und nach dem Aufenthalt einzunehmen mag für Ferienreisende sinnvoll sein, für Crew Mitglieder aber wegen Nebenwirkungen übers ganze Jahr unmöglich. Ich musste diverse Kolleginnen und Kollegen mit Malaria zurück fliegen. Ziemlich unschön und Spätfolgen möglich. In Rio schickten wir einen Copiloten frühzeitig nach Hause weil seine Frau zur Geburt ins Spital musste. Es war schlussendlich Fehlalarm aber bei ihm brach eine heftige Malaria aus. Glück gehabt. Ebola war eine neue Bedrohung. Auf dem Flug nach Chicago hatten wir eine Gruppe Flüchtlinge an Bord die via Kenya und Zürich in die USA reisten im Rahmen des US Flüchtling Programms. Für die Flight Attendants war es eine Herausforderung, kannte die Gruppe vom Kleinkind bis zum Greis weder Teller noch Gabel. Ein Kind litt unter starkem Fieber und ein Arzt an Bord wies auf die Möglichkeit von Ebola hin. Über Funk meldeten wir den Verdacht worauf das Flugzeug nach der Landung kurzfristig unter Quarantäne genommen wurde und medizinisches Personal in Schutzanzügen zustieg. Es stellte sich zum Glück als harmloses hohes Fieber heraus. Häufiger sind Flight Crews Opfer von Lebensmittel Vergiftungen. Deshalb Immodium. In Dar Es Salaam verbot Swissair im Hotel Restaurant zu essen und lieferte alle Lebensmittel vom Fleisch bis zu den Zutaten mit. Profis oder Hobbyköche hatte es zum Glück immer in der Crew die uns im lustigen Lagerleben kulinarisch verwöhnten. Karachi war ebenfalls kritisch. Ein das Luxushotel besuchender Lebensmittelinspektor erklärte uns, die Schwierigkeit sei, dem Personal beizubringen nach der Toilette die Hände zu waschen. Die meisten Vorfälle gab es tatsächlich nach dem Genuss des verführerisch schönen Buffets im Hotel. Manche meisterten dann den Flug nach Peking oder Bangkok nur mit der Einnahme von Immodium. Einfache Restaurants waren oft die bessere Wahl als Touristen Lokale. In Karachi besuchten wir jeweils den Kaiser. Tatsächlich hiess das Rauch geschwärzte Restaurant so. Vornehm liessen wir uns jeweils per Pferdekutsche transportieren. Die Auswahl bestand nur zwischen über dem offenen Feuer gebratenen Lamm oder Huhn und zwischen Sprite und Coca Cola. Dazu frisches Fladenbrot. Den servierten Salat rührten wir wohlweislich nicht an. Das Feuer war so heiss und das Fleisch so schwarz, dass uns die Heerscharen von Fliegen die sich auf dem Fleischmarkt gütlich taten nicht weiter kümmerten. Zu Hause wunderten wir uns übrigens, als die auf dem Markt gekauften bunten Gewürze plötzlich lebten. Die Lösung war der Tiefkühler um die Eier im Schach zu halten.