Einmal auf einen Nobelpreisträger hinunter schauen

Geschrieben von Markus Müller

Gut, damals wusste ich noch nicht, dass ihm im Jahr 2016 der Literaturnobelpreis verliehen werden soll. Im Nachhinein ist es natürlich ein erhabenes Gefühl, im wahrsten Sinne des Wortes auf einen, mindestens zukünftigen, Nobelpreisträger hinunter geblickt zu haben. Am 4. Mai 2000 pendelte ich wie gewohnt während der Flugvorbereitung zwischen dem Business Galley und dem Cockpit hin und her um mir ein Bild zu machen wie das Boarding läuft und was für Passagiere zusteigen. Dass dabei der Weg durch die erste Klasse führt ist einerseits gerade auf USA Flügen sehr  interessant aber auch wichtig, da diese Passagiere eine grosse wirtschaftliche und Image relevante Bedeutung für eine Airline haben.

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Vor fünfzehn Jahren änderte sich unser aviatisches Weltbild

Geschrieben von Markus Müller

Am Sonntag jährt sich ein Ereignis zum fünfzehnten Mal das man nie erwartet hätte und das nicht hätte geschehen dürfen: Das Swissair Grounding. Man weiss wohl, dass Airlines kommen und gehen und oft eher aus Wunschdenken heraus entstehen als aus wirtschaftlichen Voraussetzungen. Samih Sawiris hat mich einmal laut ausgelacht auf meine Frage, warum er keine eigene Airline betreibe für seine Ferienressorts. Er habe den Fehler dreimal gemacht und sei dreimal bankrott gegangen. Er würde es nie wieder tun.

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Fussball heisst Brasilien - Brasilien heisst Fussball

Geschrieben von Markus Müller

Am Samstagabend nahm ich die Kolumne in Angriff. Das vorgenommene Thema wurde dabei spontan über den Haufen geworfen. Und das ausgerechnet durch Fussball, wo ich doch ein totaler Fussballbanause bin, in der Schweiz noch nie ein Spiel besucht habe und immer nicht weiss was Offside ist. Ausgerechnet im flüssigen Schreiben zappte ich kurz ins Olympia Programm wo das Endspiel Brasilien gegen Deutschland tobte.

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Ein Brief verbindet Unterstadt mit Rio de Janeiro

Geschrieben von Markus Müller

Kürzlich war ich morgens in der Unterstadt. Vor den Restaurants wurde geschrubbt, Vorplätze abgespritzt, Getränke angeliefert und erste Gäste sassen auf den Gartenstühlen. Geruch, Geräusche und Bild erinnerten mich stark ans Atlantico an der Copacabana. Der Nachtflug nach Rio war lang. Nachdem Aarau, Genf, Frankreich, Spanien und die Kanarischen hinter uns lagen, wurde es über weite Strecken einsam.

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Vom meteorologischen zum technischen cb

Geschrieben von Markus Müller

Diese zwei Buchstaben prägen Piloten. Wie er damit umgeht ist entscheidend für die Flugsicherheit. Das mag dramatisch tönen. Aber wenn am Funk die Meldung kommt „cb ahead“ (Gewitter voraus) sind alle im Cockpit hellwach und suchen mit dem Radar den Luftraum ab. Wenn ein cb, elektrische Sicherung, heraus springt ist grosses technisches Verständnis gefragt und es gilt allenfalls mit reduzierten Systemen weiter zu fliegen.

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«Spezflüge»

Geschrieben von Markus Müller

Spezialflüge sind interessant und beliebte Abwechslung zur Routinearbeit. Die erste Erfahrung damit machte ich als junger Segelflieger, als ich ein Segelflugzeug ins Pilatus Werk nach Buochs überfliegen sollte. Dass der Schleppilot und ich nie dort landen würden ahnten wir beim Start nicht. Das Unheil begann über dem Zürcher Oberland. Durch eine fliegerische Unaufmerksamkeit beim Blick auf die Flugkarte und ein falsch eingehängtes Schleppseil, löste sich dieses und ich sah mit Schrecken das Schleppflugzeug kleiner werden.

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Begegnungen

Geschrieben von Markus Müller

Der Flug nach L.A. ist äusserst interessant über Norwegen, Island, Grönland, Kanada, Montana, Idaho, Utah und Nevada bis zur Landung in Kalifornien. Nach faszinierenden Polarlichtern, Eisbergen um Grönland und riesigen kanadischen Schneeflächen führt der Flug meistens genau über Las Vegas. Diese Stadt mitten in der Wüste ist auch aus zwölftausend Metern imposant, der Strip deutlich erkennbar. Eines der Hotels ist offenbar von der Raumstation aus sogar sichtbar.

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Boeing-777 Welcome Event weckt Erinnerungen

Geschrieben von Markus Müller

Am 5. Februar feierten 3800 Swiss Angestellte die Inbetriebsetzung der Boeing 777. 270 waren aus dem Ausland angereist. Die Ansprachen wurden denn auch auf Englisch gehalten. Das lag dem Verwaltungsratspräsidenten allerdings, höflich ausgedrückt, gar nicht, sodass der Lärmpegel in der Festgemeinde rasch anstieg und die nachfolgende Kommandoübergabe von Harry Hohmeister an den neuen CEO Thomas Klühr mit einem symbolischen Steuerhorn fast unterging.

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777, 340, 4-3-2, 60-90-180, 516000, 3.52

Geschrieben von Markus Müller

Fliegen ist Physik und damit Zahlen. Piloten müssen also mit Zahlen umgehen können. Bereits in der Selektion wurden wir beim Fliegen im Simulator mit Zahlen und Kopfrechnungen konfrontiert. Man musste Prioritäten setzen und die Maschine fliegen auch wenn die Resultate darunter litten. Ein Tummelfeld für die auswertenden Psychologen.

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Es fliegt auch an Weihnachten

Geschrieben von Markus Müller

Es ist noch nicht lange her, da standen an Weihnachten die Flugzeuge still. Das hat der noch etwas gemächlicheren Gesellschaft nicht geschadet und tat dem Personal gut. Europa Crews konnten Heiligabend zu Hause verbringen und wenige Langstrecken Besatzungen warteten im Ausland in verlängerten Aufenthalten bis wieder ein Flugzeug kam. Bei den Freiwilligen die Weihnachten an ihrer Lieblingsdestination verbringen oder Familie und Freunde mitnehmen wollten, war das sehr beliebt.

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Der zweite Geburtstag

Geschrieben von Markus Müller

In der kommerziellen Fliegerei gilt der Grundsatz, dass alle wichtigen System mindestens doppelt und unabhängig vorhanden sein müssen. Zwei Piloten, zwei Triebwerke, zwei Generatoren wobei es meist mehr sind, und so weiter. In der Militäraviatik ist das anders. Aber der Militär Pilot hat im Notfall Schleudersitz und Fallschirm. Beides gibt es im Linienflugzeug natürlich nicht.

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Schlafen in Hotels und über den Wolken

Geschrieben von Markus Müller

Als junger Copilot und Landei war jede neue Übernachtung ein Erlebnis. Bis dato durch das kärgliche Studentenzimmer und die fünfhundert militärischen Übernachtungen nicht gerade verwöhnt logierte ich plötzlich in Europas Luxuspalästen. In Budapest war es eine Suite wo man am Morgen die Uniform suchen musste. In Manchester weckte ein älterer Butler persönlich mit der Teekanne, das Gesicht immer diskret abgewandt während er das Morgenessen ans Bett brachte.

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Damaliger Einstieg in die Langstreckenfliegerei anders als heute

Geschrieben von Markus Müller

Vor fünfundzwanzig Jahren begann meine grosse Welt mit der Umschulung aufs Langstreckenflugzeug DC10. Anstatt sechzig zweihundertfünfzig Tonnen, dreihundert Passagiere im Rücken und sehr komfortabel den dritten Mann im Cockpit. So bereitete uns der Fluglehrer neben dem Flugtraining in Shannon am Abend in der Dirty Mary Bar auf den Streckeneinsatz vor: „Der Kapitän denkt, der Flight Engineer arbeitet und der Copilot fliegt.

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Wenn Besuch ins Cockpit kommt - Iggy Pop

Geschrieben von Markus Müller

45 Kolumnen habe ich, neben dem zuständigen Redaktor, auch jeweils Norbert Neininger zugestellt. Er interessierte sich lebhaft dafür und fast immer kam eine Bemerkung zurück. Vor fast fünf Jahren sprach er mich an, ob ich im Team der Kolumnen Schreiber mitmachen würde. Angedacht waren politische Themen. Im Vorgespräch landeten wir rasch bei der Fliegerei.

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Kampfpilot Josef will nicht mehr in Afrika fliegen

Geschrieben von Markus Müller

Auf der Taxifahrt in Dallas sprachen wir kürzlich über Flugzeuge. Der etwa siebzigjährige Fahrer bekam glänzende Augen, hörte zu und beteiligte sich dann am Gespräch mit Fachausdrücken. Er sei in der Nigerianischen Airforce MIG21 geflogen, klärte er uns auf.  Die Ausbildung zum Kampfpiloten habe er in Moskau absolviert. Das politische System, die grosse Kriminalität und die schlechte Flugzeugwartung bei Air Nigeria habe in bewogen in die USA auszuwandern.

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Flugzeuge und Tiere

Geschrieben von Markus Müller

Fliegerei und Tierwelt haben viele Berührungspunkte. Zuvorderst was wir den Vögeln abgeschaut haben um den ewigen Traum vom Fliegen zu verwirklichen. Noch immer bringt der Blick in die Vogelwelt Innovation aber auch viele Hirngespinste. Die kommerzielle Fliegerei hat sich aus der Militäraviatik entwickelt welche ihre Heimat in der Kavallerie hatte mit waghalsigen Piloten in Reitstiefeln. Dass Pferde von links bestiegen werden und man fast alle Flugzeug von links betritt könnte eine Folge sein.

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Widrige Umstände – Schnee und Nebel

Geschrieben von Markus Müller

Auf Erkenntnisse aus dem Rafzer Eisenbahnunglück werden ähnlich wie in der Fliegerei rasch Massnahmen folgen. Etwas irritiert hat die Bemerkung des SBB Chefs, „das Risiko fährt mit“. Eine solche Bemerkung wäre in der Linienfliegerei kaum zu erwarten obwohl auch dort Abwägungen zwischen Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses, technischer Ausfallrate, Wartungsintervall, Investitionen, Ausbildung und Wirtschaftlichkeit gemacht werden müssen.

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Aus Flugunfällen lernen

Geschrieben von Markus Müller

2014 war ein schwarzes Jahr für die Luftfahrt. Drei Abstürze grosser Maschinen liessen so viele Menschen ihr Leben verlieren wie schon lange nicht mehr. Trotzdem ist fliegen enorm sicher aber totale Sicherheit wird es nie geben. Es sind Menschen, Maschinen und  die anspruchsvolle Kombination Mensch-Maschine beteiligt. Der hohe Sicherheitsstandard geht mitunter auf Unfälle, deren akribische Untersuchung und die gezogenen Lehren zurück.

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Direkt ist nicht immer direkt

Geschrieben von Markus Müller

Kürzlich wurde ich gefragt, weshalb wohl jede Mitternacht die Turkish Airline von New York nach Istanbul genau über die Stadt Schaffhausen fliege. Jeder kontrollierte Flug kann heute von jedermann weltweit mit dem App Flightradar24 zur tatsächlichen Zeit verfolgt werden mit Höhen-, Geschwindigkeits-, Typen und Fluggesellschaftsangaben. Es wäre doch besser südlich der Alpen zu fliegen wo der Weg kürzer wäre. Wenn man einen Lineal auf die Landkarte legt könnte man tatsächlich zu dieser Ansicht kommen.

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Sicheres Fliegen – gegen Physik und böse Elemente

Geschrieben von Markus Müller

Kürzlich sprach ich mit einem Schaffhauser Polizisten. Es stellte sich heraus, dass wir vor achtzehn Jahren zusammen nach Istanbul flogen. 3. November 1996, stand auf der mir von ihm zugeschickten Crew Liste. Ein Blick ins Flugbuch bestätigte den Aufenthalt über dem Bosporus. Hinter seinem Namen im Flugbuch steht Tiger aus Schaffhausen. Hinter meinem Namen hat er in seiner Liste Siblingen vermerkt. Bitte korrigieren auf Löhningen.

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Füdli Flieger, HighTech Piloten, Aerodynamik und Hierarchien

Geschrieben von Markus Müller

Heulend stieg am Wochenende die Votec 351 Kunstflugmaschine über dem Flugplatz Schmerlat senkrecht in den Himmel um am Motor hängend zu verharren. Jetzt setzt er zu einem Renversement an, meinte mein Flugkamerad aus alten Zeiten. Er lag falsch. Der Pilot brachte mit ein paar gekonnten Ruderbewegungen seine Maschine mit einem Überschlag in eine Trudel Bewegung um drei Achsen um sie darauf mit heulendem Motor auf den Rücken zu ziehen.

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Bilder

Geschrieben von Markus Müller

Flugzeuge faszinieren Menschen wie kaum eine andere Technik.  Es ist deshalb naheliegend, dass Flugzeuge oft als Werbeträger, Kunstobjekt oder Sportbotschafter herhalten müssen. Uhrenmarken und Brauereien sind dabei führend. Was nicht heisst, dass eine erfolgreiche Brauerei auch rentabel fliegen kann. Die riesige indische Kingfisher Airbusflotte ist bereits wieder Geschichte. Letzte Woche ist mir in Sao Paulo der Lufthansa Jumbo mit dem riesigen Schriftzug „Siegerflieger Fanhansa“ aufgefallen. Ganz schön aufdringlich, aber Freude soll erlaubt sein.

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Fussballer, Gold und Hunde an Bord

Geschrieben von Markus Müller

Im Airbus sei die teuerste Fracht der Schweiz geladen, kommentiert eine Zeitung den Flug der Fussballer nach Sao Paulo. Der Flieger allein koste 200 Millionen und die 23 Fussball-Passagiere würden es zusammen auf einen Marktwert von 217 Mio bringen, wusste der Journalist weiter. Der Wert des Flugzeugs mag etwa stimmen, der Papierwert der Spieler vielleicht auch. Keinem Piloten oder Flight Attendant wird es aber einfallen Passagiere in einer monetären Werteskala einzureihen.

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Konzentration im Flug

Geschrieben von Markus Müller

Unterwegs nach Singapore liessen über dem Bengalischen Golf rundherum Blitze und Wetterleuchten die Umrisse der weit über unsere Flughöhe heraus ragenden Wolken erkennen. Auf der Cockpit Scheibe faszinierte ein Feuerwerk mit wilden Miniblitzen. Das sogenannte Elmsfeuer sind statische Entladungen in der Nähe von Gewittern. Die Gewitterwolken, als Echo auf dem Radarschirm identifiziert, umfliegen wir grossräumig.

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Distanzen werden grösser

Geschrieben von Markus Müller

Flugverkehr hat mit Distanzen zu tun, mit Überwindung von Distanzen. Ein enormer Fortschritt der Technik hat es möglich gemacht, dass in Nonstop Flügen alle Kontinente miteinander verbunden werden können mit immer grösserem Komfort für die Passagiere. Mit Grenzen wenn das Verhältnis benötigter Triebstoff und mögliche Zuladung nicht mehr sinnvoll ist.

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Sport im Flug

Geschrieben von Markus Müller

Wenn der Drucker ungefragt loslegt heisst das oft schlechtes Wetter, technische Probleme, knappe Anschlüsse oder Information über ungültige Kreditkarten für den duty-free Verkauf. Es kann sogar sein, dass Ingenieure aus Zürich auf ein technisches Problem aufmerksam machen, das sich für den Piloten noch nicht einmal manifestiert. Unzählige technische Daten werden ständig über Satellit an die Homebase übermittelt und dort analysiert.

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Stress über Afghanistan – Landsleute in Singapore

Geschrieben von Markus Müller

In Miami sank über Nacht die Temperatur von achtundzwanzig auf zehn Grad. In Chicago hatten wir minus zwanzig. Anlass für ein Interview von Radio Munot. Hat mich zwanzig Franken unverschämter Swisscom Gebühren gekostet. Auch das Nord Atlantik Wetter war wie es sich gehört im Winter. Auf dem Rückflug brauchten wir sage und schreibe zwei Stunden weniger nachdem uns der Hinflug, dem Jetstream ausweichend, weit im Norden über Skandinavien und Grönland führte.

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Business as usual – Geschäft wie immer

Geschrieben von Markus Müller

Immer mehr wird die Weihnachtszeit zum Alltag und der geschäftliche Druck, sei es in Beruf oder im Weihnachtsverkauf nimmt sogar deutlich zu. Geschäftsabschlüsse, noch rasch einen Arbeitsvertrag im alten Jahr revidieren und prophylaktische Warnungen über schlechten Geschäftsgang sind zum Ritual geworden. Auch die Fliegerei kann sich diesem Trend nicht entziehen.

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Der rote Knopf

Geschrieben von Markus Müller

Aufsässig weckte mich das Telefon.  „Radio Top, wir hätten gerne eine Stellungnahme. Stimmt es, dass junge Piloten nicht mehr von Hand fliegen können?“ Aber hallo, um diese Zeit. Eine amerikanische Studie zeige, dass Piloten zu sehr vom Autopiloten abhängig, beim Ausstieg der Automatik überfordert und nicht mehr in der Lage seien das Flugzeug zu steuern, so die Begründung. „Völliger Quatsch“, meine spontane Antwort.

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Sweet Home Chicago

Geschrieben von Markus Müller

Schön, wieder einmal Chicago und erst noch mit Rückenwind wo eigentlich starke Westwind Strömungen herrschen sollten. Die Flugzeit deshalb eine Stunde kürzer als erwartet. Chicago fasziniert fliegerisch wie auch als Stadt. An- und Abflug, im nach Atlanta Welt weit zweitgrössten Flugplatz nach Flugbewegungen und in einem Umfeld wo die Aviatik Sprache Englisch für Fluglotsen und die meisten Piloten Umgangssprache ist, sind eine Herausforderung und quasi die hohe Schule der internationalen Linienfliegerei. Dass ungenügende Englisch Kenntnisse zur Behinderung des Flugverkehrs und gar zu gefährlichen Situationen führen kann ist eine Tatsache.

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Flugfracht: Ein besonderes Geschäft

Geschrieben von Markus Müller

Flugzeuge sind gemacht um Ladung, seien es Passagiere oder Fracht aufzunehmen. Ein ehemalige Swissair CEO hat uns Piloten einmal belehrt, nur wir fänden die Fliegerei etwas Besonderes. Aber eigentlich sei es ein Geschäft wie jedes andere und es spiele für ihn schlussendlich keine Rolle ob er Maschinen, Schokolade oder eben Fracht Volumen produziere. Vielleicht würde es Swissair ja noch geben wenn er die Fliegerei auch als etwas Besonderes angesehen hätte und mit etwas mehr Vorsicht gewirtschaftet hätte.

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Raclette und Schweizer Psalm unter Palmen

Geschrieben von Markus Müller

Am 28. Juli 1990 sass ich gemütlich im Garten beim Mittagessen und freute mich über die vermeintlich geschenkten freien Sommertage. Geschenkt deshalb weil ich Reserve ausschliesslich für den Peking Flug hatte, der Flug in einer Stunde starten sollte, die Piloten anderthalb Stunden vor dem Flug die Planung beginnen und damit ein Einsatz aus der Reserve unwahrscheinlich war. Das schrille läuten des PTT Monopoltelefons machte alle Familien Pläne für die Erstaugustfeier zunichte.

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Distanzen und Platz

Geschrieben von Markus Müller

Die heutigen nonstop Flug Distanzen sind enorm. Zwischenlandungen sind verpönt und umsteigen will man schon gar nicht. Das gibt aber auch neue Probleme. Für uns ist es eine planerische Herausforderung wenn die Strecke am Limit der Flugzeug Reichweite ist. Durch die lange Zeitspanne zwischen Planung und Landung können sich die Verhältnisse komplett ändern was Wetter und Flugplatz Status angeht. Aber auch die Passagiere werden durch die langen Flugzeiten gefordert.

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New York – New York

Geschrieben von Markus Müller

Ich werde oft gefragt, wie ich mit Zeit Verschiebung, Nachtflügen und abrupten Klimawechseln zurecht komme. Im Moment habe ich tatsächlich Mühe. Seit Wochen fliege ich nur Nordatlantik und schlafe bald besser in den USA als zu Hause. Die Familie hat keine Freude und wohl auch die Regierung nicht, kommt mir doch der eine oder andere Vorstoss in den Sinn nachts. Miami, Newark, L.A., Miami, Sao Paulo, L.A., New York, Montreal, Chicago, New York. Meine pensionierten Kollegen werden sagen, „na und, haben wir auch gemacht.“ Aber mit dem Unterschied in vier Monaten während wir das heute in zwei abfliegen.

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Wo Schaffhausen drauf steht ist auch Schaffhausen drin

Geschrieben von Markus Müller

Seit ihrer Gründung ist Swiss ihrem Gastrokonzept "Swiss Taste of Switzerland" treu geblieben und bringt den Fluggästen kulinarische Besonderheiten der Regionen näher. Zweiundvierzig Spitzenköche mit über sechshundertfünfzig Gault Millau Punkten kreierten bisher Gerichte für über den Wolken. Die Köstlichkeiten durchlaufen ein spezielles Programm bis sie auf zehntausend Meter serviert werden.

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Unendlicher Winter

Geschrieben von Markus Müller

Einen unschätzbaren Vorteil hat das fliegende Personal. Kurz nach Arbeitsbeginn sehen die Piloten als erste die Sonne und können dem Rekordlangen Winter, mindestens für die Dauer des Fluges, wenn eine südliche Destination angeflogen wird sogar für ein paar Tage, entfliehen. Dieses Jahr ist es besonders wertvoll bei einem nicht endenden wollenden Winter. Winteroperation ist aber auch eine grosse Herausforderung und für die Fluggesellschaften mit grossen finanziellen Belastungen verbunden in einem Geschäft wo die Margen eh klein sind.

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Noch schnell auf ein Feierabendbier in Bangkok

Geschrieben von Markus Müller

Letzten Samstag wollte ich eigentlich nur schnell zum Feierabendbier zu Bernd in Bangkok. Bernd ist Büsinger, hat die Schulen in Schaffhausen besucht und auch hier gearbeitet bis er nach Thailand ausgewandert ist. Er betreibt dort ein Restaurant mit grosser Auswahl an thailändischen und europäischen Speisen. Es ist dann etwas später geworden. Genauer war Mitternacht längst vorüber und der Gang aus dem Biergarten am Soi 19 nicht mehr ganz sicher.

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An Silvester unterwegs

Geschrieben von Markus Müller

Früher konnte man wünschen, Feiertage wie Weihnachten oder Silvester lieber zu Hause oder im Ausland verbringen zu wollen. Heiliger Abend Im Flug war sehr selten, da einerseits der Flugplan mangels Passagiere stark reduziert wurde und am fünfundzwanzigsten gar nicht geflogen wurde. Das hat sich drastisch geändert. Es wird heute immer geflogen und sogar am fünfundzwanzigsten sind die Flugzeuge voll.

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Es weihnachtet sehr

Geschrieben von Markus Müller

Kaum brannte die erste Adventskerze, hiess es Koffer packen für den Nachtflug nach Sao Paulo. Der Sternenhimmel über dem Südatlantik liess vorweihnächtliche Stimmung aufkommen und tatsächlich zog eine Sternschnuppe ihren hellen Schweif nicht gegen Bethlehem aber über den Äquator hinweg. „Weltraumschrott“, meinte der Copilot trocken. „Zu hell und zu langsam für eine Sternschnuppe“.

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Obama kostete halbe Tonne Sprit

Geschrieben von Markus Müller

Über Winnipeg erhielten wir von unserem Dispatcher in New York die Landeinformationen für Los Angeles mit der Bemerkung, um Viertel vor fünf herrsche VIP Verkehr und es wäre gut, wenn wir etwas früher landen würden. Mit der Vermutung dass uns, wie kürzlich in Chicago, die Air Force One in die Quere kommen könnte, erhöhten wir die Geschwindigkeit auf Mach 0.83, von einundachtzig auf dreiundachtzig Prozent der Schallgeschwindigkeit, was immerhin eine Verbesserung der Ankunftszeit von zehn Minuten ergab.

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Luft- und Strassenverkehr

Geschrieben von Markus Müller

Vor zwei Wochen habe ich in Bangkok ein Flugzeug übernommen mit dem Eintrag "Bird Strike" im Tech Log. Mein Vorgänger hatte im Anflug offenbar einen Vogel erwischt was einen Check durch die Mechaniker bedingt. Rob, unser holländischer Engineer, hat nichts gefunden und das Flugzeug technisch frei gegeben. Humorvoll ergänzte er den amtlichen Eintrag im Bordbuch mit der Bemerkung: „Birds family informed“, Vogelfamilie informiert.

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Horizonte – friedliche Welt von oben

Geschrieben von Markus Müller

Die medialen Ausdrücke Überflieger und erweiterter Blickwinkel anlässlich der Kantonsratswahl haben mich gefreut aber auch bestätigt, dass man durch den quasi ständigen weltweiten Ausgangsrayon einen etwas anderen Blickwinkel bekommt. Das Überfliegen von Krisen- und Kriegsgebieten, von Diktaturen oder Hungergebieten beschäftigt einem. Der wiederholte Aufenthalt in diesen Ländern gibt einen anderen Eindruck als wir in der Fernsehstube vermittelt bekommen und führt vor Augen wie gut wir es haben, wie falsch wir zum Teil informiert, wenn nicht gar manipuliert werden, wie ohnmächtig wir sind und wie verlogen die Welt oder Teile davon sein können.

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Meilensteine beim Fliegen

Geschrieben von Markus Müller

Der erste Alleinflug im Segelflugzeug bleibt unvergesslich und gleich eindrücklich war der erste Solo Motorflug in Florida notabene im stark Metall haltigen Luftraum. Gemäss altem amerikanischen Fliegerbrauch wurden nach der Landung die Daten auf meinem völlig durchschwitzten Hemdrücken festgehalten, ausgerissen und in einen Bilderrahmen gespannt. Das ganze artete in einer feucht fröhlichen Poolparty aus.

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Traffic Jam - Stau

Geschrieben von Markus Müller

Ein starkes Gewitter entlädt sich über dem Flugplatz Chicago und eine halbe Stunde geht gar nichts mehr. Dann wird die ganze Maschinerie wieder hochgefahren und wir erhalten prompt die Bewilligung die vier Motoren zu starten und die Rollerlaubnis, allerdings mit dem Hinweis wir seien die Nummer siebenundneunzig für den Start. Das heisst anstatt zehn Minuten eine Stunde rollen, denn Platz zum warten gibt es nicht. Das heisst vor allem rechnen ob die Reserven reichen oder ob nachgetankt werden muss.

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Grenzübertritt – Lebensschule oder ultimatives Erlebnis

Geschrieben von Markus Müller

Kürzlich wurden wir in Johannesburg, zugegeben als etwas wilder Haufen teils überdreht teils schläfrig nach der strengen Freinacht, im Anmarsch auf die Passkontrolle aufgeschreckt durch  militärisches Bellen eines Südafrikanischen Grenzpolizisten. Die Verantwortung als Kommandant wahrnehmend rückte ich die Mütze zurecht und kämpfte mich an die Spitze meiner Kampftruppe.

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Tokyo - Peking via Schaffhausen

Geschrieben von Markus Müller

Nach jahrelanger Vermeidung von Japan stand im März Einsatzplan Tokyo. Neben der ewig langen Flugzeit lässt einem die Zeitverschiebung mit gestörtem Tag-Nachtrythmus Leiden. Dazu kommt die schwierige Kommunikation mit der eher ablehnend scheinenden Bevölkerung im sonst durchaus faszinierenden Inselstaat. Neben fehlenden Sprachkenntnissen oder der traditionellen Tendenz zur Abschottung ist es die unserer westlichen Offensivgesellschaft fremd gewordene Angst Fehler zu machen.

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ATM und Plastikgeld im Trinkgeld Konflikt

Geschrieben von Markus Müller

Swissair Crews hat man früher daran erkannt, dass sie zum bezahlen jeweils ihre durchsichtigen Plastiksäcklein mit der entsprechenden Landeswährung zückten. Ein Augenmerk war bei der Bestückung der Hausbank auf die Inflation zu legen. Extrem war Rio, wo in Tagesrationen gewechselt wurde um die rasende Geldentwertung zu kontern. Es kam vor, dass der Betrag für ein gutes Nachtessen am anderen Tag gerade noch ein Bier wert war und deshalb Verlängerung des Ausgangs die bessere Lösung war. Bei jedem Aufenthalt gab es entweder Banknoten mit zusätzlich aufgedruckten Nullen oder eine neue Währung. Seit Jahren ist Brasiliens Real nun stabil und an den Dollar gekoppelt aber auch deutlich teurer geworden. Kürzlich fanden wir einen alten Cruzeiro und haben nostalgisch errechnet, dass ein ganzer Lastwagen voll dieser Münzen monetär keinen Rappen wert wäre.  

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45 Grad – zum Ersten … und zum Zweiten

Geschrieben von Markus Müller

Fünfundvierzig Grad zum ersten betrug die Temperaturdifferenz zwischen Kloten und Johannesburg. Voller Vorfreude auf den südafrikanischen Sommer liessen wir das Flugzeug zurück stossen.Aber das Triebwerk Nummer zwei fand gar keinen Gefallen an den minus fünfzehn Grad und das pneumatische Starterventil ließ sich mit allen Tricks nicht öffnen. Damit keine Rotation der Turbine und folgerichtig keine Kerosine Einspritzung und keine Zündung. Selbst der magische Mechanical Knock, ein Schlag mit dem Schraubenziehergriff, des herbei geeilten Mechanikers versagte. Also zurück ans Gate.

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Zweimal Grounding überstanden

Geschrieben von Markus Müller

Das Swissair Grounding vor zehn Jahren war sehr emotional und materiell nachhaltig spürbar, aber fliegerisch beschränkte es sich auf wenige Tage. Fast zehn Jahre später war mein zweites Grounding im wahrsten Sinne des Wortes mit einer dreimonatiger Fluguntauglichkeit verbunden und weit schmerzlicher verlaufen mit einem mehrfachen Sprunggelenkbruch. Beide male ging, offenbar ein schlechtes Omen, ein Firmenjubiläum voraus.

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Wenn die Nacht zum Tag wird

Geschrieben von Markus Müller

Langstreckenpiloten und Flight Attendants entwickeln ein spezielles, wenn nicht gar gestörtes Verhältnis zum bürgerlichen Tag-Nacht Verständnis. Die meisten Flüge finden während der Nacht statt. Einzig die Routen nach Nordamerika werden in ihrer ganzen Länge bei Tageslicht geflogen. Bereits die Heimkehr findet mehrheitlich in der Finsternis, bestenfalls bei Mondschein statt. Südafrika sowie die Heimkehr von Ost- und Zentralafrika unterliegen als reine Nord-Süd-Routen keiner Zeitverschiebung und entsprechen relativ harmlos einer Freinacht mit entsprechender (un)gesunder Müdigkeit.

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Grenzen im Luftraum

Geschrieben von Markus Müller

Trotz fast mitternächtlicher Stunde zeigt das Thermometer immer noch achtundzwanzig Grad und das schwere Ding hebt trotz vier schiebenden Motoren nur widerwillig ab, kämpft um jeden Meter Höhe. Noch vor dem Rhein müssen wir tief, zusätzlich Steigleistung vermindernd, abdrehen um der einseitigen deutschen Luftraumverordnung zu genügen. In Kloten werden bekanntlicherweise die vorgeschriebenen Flugwege nicht nach physikalischen, aerodynamischen oder wirtschaftlichen Grundsätzen definiert, sondern suboptimal und den genannten Grundsätzen, die sonst auf der ganzen Welt gelten, widersprechend von Deutschland und Flugverkehrs(lärm) Gegnern vorgegeben.

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Kleine Welt, nicht nur am ersten August

Geschrieben von Markus Müller

Eine Woche vor dem Nationalfeiertag, Flug Zürich – Sao Paulo. Im Gepäck Schweizer Schokolade für Kollegen. Aufenthalt zwei Nächte nach zwölf Stunden Flug. Vor zwanzig Jahren, selbe Jahreszeit, Zürich - Rio de Janeiro via Genf mit wöchigem Aufenthalt an der Copacabana. Ausgerechnet meinen Koffer wollte der Zöllner inspizieren. Mit strahlendem Gesicht zog er die vierhundert grämmige Toblerone heraus und schaute mich fragend an. Ich nickte ebenso strahlend zustimmend zurück. Schokolade weg, Koffer zu, alles in Butter.

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Sonnen- und andere Energie

Geschrieben von Markus Müller

Zweifarbig mit zwei Linien präsentiert sich das Weltbild beim überfliegen der Küstenlinie am Pfingstsamstag. Das bläuliche Mittelmeer geht, getrennt durch Menschen leere Strände, abrupt über in die gelbgraue ägyptische Wüste und diese wiederum, optisch verkürzt durch die Erdkrümmung, grenzt sich vom blauen Himmel ab. Stundenlang überfliegen wir die leblose, trockene und brutal heisse Landschaft die einzig im Grenzgebiet zum Sudan durch ein paar wenige kreisrunde Bewässerungen aus dem oberen Nil eine Abwechslung erfährt.

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New York – der erfüllte Bubentraum

Geschrieben von Markus Müller

Ist die nach Bin Laden Welt sicherer geworden, erwartete mich ein Thema am Radio Munot Stammtisch vom letzten Samstag. Auf dem Flug nach New York und in New York hatte ich die stimmige Umgebung über das Thema nachzudenken, liegt doch dort im Ground Zero und in der Fliegerei der Ursprung für das Medien bestimmende Thema der letzten Wochen als Spätfolge einer neuen Dimension von Terrorismus.

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Kleine grosse Schweiz

Geschrieben von Markus Müller

Anstatt den warmen Frühlingsabend zu geniessen, hoben wir ab für einen dieser langen Nachtflüge Richtung Südafrika. Innerhalb einer Viertelstunde hatten wir die ganze kleine Schweiz gesehen. Abflug nach Norden, eine weite Linkskurve um Höhe für das Überfliegen der Alpen zu gewinnen und dann nach zehn Minuten bereits das Lichtermeer von Mailand in Sicht. Unter uns nahm die Weltgeschichte weiter ihren Lauf, Flüchtlingsdrama auf Lampedusa, Krisenherd Lybien dem wir wie einem grossen Unwetter in respektvollem Abstand und mit Umweg auswichen.

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Flug der Erinnerungen weckt

Geschrieben von Markus Müller

Bereits bei der Planung des Schönwetter Flugs nach Los Angeles bekamen wir eine erste Ahnung, dass sich in Japan Unheil anbahnt, als wir die sorgenvollen Mienen unserer zugeknöpften Kollegen bei der Vorbereitung des Tokyo Flugs sahen.

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